In der Nacht vom 15. auf den 16. Februar folgte im chinesischen Kalender das Jahr des Hundes auf das Jahr des Hahns. Was auf den ersten Blick nach einer vorrangig für Hobby-Astronomen relevanten Information klingt, hat jedoch eine größere Spannweite. Schließlich gewinnt China seit gut einer Dekade als Volkswirtschaft an Bedeutung und ist eine der globalen Wirtschaftsmächte. Und da viele Chinesen ihre Entscheidungen, beispielsweise auch die bezüglich ihrer Investments, von den mit dem Kalenderjahr und den Tierkreiszeichen assoziierten Charakteristika abhängig machen, hat der Hund 2018 einigen Einfluss auf die Weltwirtschaft.
Auf den Hund gekommen
Nicht nur die globale Wirtschaft ist auf den Hund gekommen – auch im eigenen Unternehmen wird der treue Begleiter des Menschen immer wichtiger. Der Bürohund ist ein Trend, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Viele Unternehmen haben bereits erkannt, dass tierische Unterstützung im Büro nicht nur niedlich ist, sondern Potenzial hat, Atmosphäre und Produktivität zu verbessern. Was bedeutet der Hund im Büro für Personaler?
Stellen Sie sich vor, dass morgen einer ihrer besten Mitarbeiter im Büro erscheint und Sie fragt, ob ein Hund im Büro denkbar wäre. Wie reagieren Sie am besten? Der wichtigste Tipp vorweg: Sie brauchen Fingerspitzengefühl. Denn bei Haustieren sind Menschen oft hochgradig emotional involviert. Damit bietet Ihnen der Hund Chancen, aber auch Risiken. Der Vierbeiner kann zur Entspannung beitragen, er kann dem Mitarbeiter aber auch Kopfzerbrechen bereiten, wenn der Hund beispielsweise krank ist. Bei enger emotionaler Bindung lässt sich die Sorge auch am Arbeitsplatz schwer abschütteln. Ähnlich wie bei Kindern von Angestellten können Sie als Personaler oft nicht wirklich helfen – außer Verständnis für den Sachverhalt zu haben.
Emotionen und Herausforderungen
Die mit dem Thema „Hund“ verbundene Emotionalität kann Ihnen einiges abverlangen. Hunde können polarisieren. Viele Menschen lieben Hunde, aber auch Hundegegner findet man in deutschen Büros. Damit Konflikte vermieden werden, gilt für Sie bei dem Thema: Ein Hund kann nur im Büro einziehen, wenn die Bürogemeinschaft uneingeschränkt einverstanden ist. Außerdem sollte niemand an relevanten Allergien leiden.
Fällt die Antwort auf diese Grundsatzfragen positiv aus, schließt sich die nächste an. Bringt ein Mitarbeiter seinen Hund mit ins Büro, oder bekommt das Büro einen eigenen Vierbeiner? Beide Varianten stellen Sie als Personaler vor spezifische Herausforderungen. Die erste Variante scheint auf den ersten Blick pflegeleicht. Das Unternehmen muss sich nicht selbst um den neuen vierbeinigen Mitarbeiter kümmern und trägt in der Folge weniger Verantwortung. Eine der Gefahren liegt allerdings in der Zukunft. Wenn Sie einem Mitarbeiter erlauben, seinen Hund mit ins Büro zu nehmen, gibt es wenig stichhaltige Argumente, es anderen Angestellten zu untersagen. Damit müssen Sie nicht nur das Binnenklima zwischen den Mitarbeitern im Blick haben, sondern auch das tierische. Außerdem ist nicht jeder Hund gleich. Während der eine ein toller Begleiter ist und sich pflegeleicht und unauffällig ins Büro einfügt, ist der nächste aufdringlich, verspielt oder laut. Richten Sie sich geistig schon einmal auf das unangenehme Gespräch mit dem Angestellten ein, in dem Sie ihm eröffnen, dass der Liebling nicht mehr mit ins Büro kommen darf.
Ein Tipp am Rande: Ihre Kritik am Hund wird (analog zu Kritik an Kindern und der Reaktion der Eltern) vom Besitzer gern mal als Kritik an seinen Erziehungsmethoden und damit auch an ihm betrachtet. Hier besteht Konfliktgefahr.
Bürohunde machen glücklich
Wenn Sie vom Unternehmen aus einen Bürohund anschaffen, können Sie viele der unbestimmten Punkte beeinflussen. Sie können beispielsweise den Hund auswählen und im Vorfeld für eine bestimmte, zielführende Ausbildung Sorge tragen. Dafür stehen Sie vor einem neuen Problem: wer versorgt den Hund außerhalb der Bürozeiten?
Auch wenn das Thema „Bürohund“ nicht nur auf den ersten Blick einige Fallstricke bereithält, sollten Sie sich als Personaler nicht allzu schnell abschrecken lassen. Denn mittlerweile gehören die Vorteile eines Bürohundes nicht mehr nur in die Kategorie „gefühlte Wahrheiten“, sondern sind empirisch belegt. Die regelmäßige Interaktion mit dem Vierbeiner führt beispielsweise zu einer gesteigerten Stressresistenz, Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit. Verantwortlich ist das Hormon Oxytocin, das beim Kontakt zwischen Hund und Mensch vermehrt ausgeschüttet wird – und zwar auf beiden Seiten.
Zusammengefasst bedeutet der Hund im Büro für Sie als Personaler Chancen und Risiken gleichermaßen. Neben dem Motivationsplus bei Ihren Mitarbeitern könnte die Möglichkeit, den Hund mitzubringen, beim einen oder anderen Bewerber ausschlaggebend sein, um sich für das eigene Unternehmen zu entscheiden. Darüber hinaus wird das betriebliche Image und damit das Employer Branding verbessert. Im Wettstreit um die besten Talente zählen oft Details.
Die Kehrseite: der Büro-Vierbeiner bedeutet erst einmal mehr Aufwand – und neue Herausforderungen. Dazu zählen das neue Konfliktpotenzial, die Anforderungen an eine tiergerechte Umgebung und die Erforderlichkeit von Regeln, die den Umgang mit dem neuen Kollegen ordnen.
Ist Ihnen der Aufwand zu groß? Kein Problem, rechtlich können Sie den Traum vom Bürohund im Keim ersticken. Der Arbeitgeber hat das Hausrecht und kann Haustiere einfach untersagen. Aber denken Sie dran: Oxytocin ist eine gute Sache – nicht nur im Jahr des Hundes.
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