Human Resources Management – das Personalwesen wird erwachsen (1/3)
Früher war alles besser
„Früher war alles besser.“ – dieser Satz ist eine der Konstanten in Zeiten großer Veränderungen. Paradox daran ist, dass er oft von Personen gebraucht wird, die Veränderungen kritisch gegenüberstehen. Gerade im HR-Bereich waren die letzten fünfzehn Jahre turbulent. Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung kam es tatsächlich zu einigen Veränderungen – eine wichtige Voraussetzung für einen entsprechenden Vorher-Nachher-Vergleich. War früher wirklich alles besser? Dafür bedarf es der Betrachtung in einer Retrospektive: Wie war es früher überhaupt? Diese kann mit dem Status quo abgeglichen werden: Was passiert heute? Besonders interessant ist hierbei die Betrachtung der Rolle, die Software im Bereich der Human Resources spielt. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich in etwa über die zurückliegenden fünfzehn Jahre, ohne dabei höchste Ansprüche an buchhalterische Präzision zu haben.
Personalwesen
Im Jahr 2002 geht es ums Geld. Der Euro schafft den Sprung vom Buchgeld ins Portemonnaie. Auch sonst ist viel los: George W. Bush ist Präsident der USA, im Atomkonsens wird der deutsche Atomausstieg beschlossen, genau wie die Einführung des Dosenpfands. Viel passiert, viele Menschen sind betroffen. Im HR-Bereich sind ebenfalls viele Menschen betroffen, genau genommen jeder potenziell Erwerbstätige. Viel passiert trotzdem nicht.
Vor allem in Deutschland heißt „Human Resources“ noch „Personalwesen“. Software spielt in dem Bereich eigentlich keine Rolle. Gehaltsabrechnungen und Zeitmanagement sind unspektakuläre Einsatzbereiche, eher schlichte Buchhaltung, und schöpfen den Bereich des Möglichen nicht ansatzweise aus. Erste Unternehmen beginnen damit, die Personalakten ihrer Mitarbeiter digital zu führen. Diese dienen oft jedoch nur als Backup für die Papierakten.
Erste Gehversuche
Diese „Doppelwirtschaft“ macht auch vor erster Leistungsbeurteilung nicht Halt. Entsprechende Formulare werden zwar immer noch händisch ausgefüllt, im Anschluss aber in Excel-Tabellen übertragen. So sind Aufbewahrung und Zugriff zwar vereinfacht, der Aufwand aber nicht minimiert. Die neue Digitaltechnik wird lediglich mit einer Adaption der vorherigen Prozesse gefüttert, die Weiterentwicklung jedoch stark durch den enormen Mehraufwand ausgebremst.
Neben dem Arbeitsaufwand ist es vor allem die Fehleranfälligkeit bei der Übertragung, die neben dem eingeschränkten Mehrnutzen digitale Anwendungen im HR-Bereich beispielsweise über Excel-Tabellen lähmt. Und dennoch ist in vielen Unternehmen die Excel-Tabelle auch heute noch ein omnipräsentes Ärgernis im Personalwesen.
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